Mission Titelverteidigung gescheitert

Noch nie konnte eine Mannschaft den Pokal des Isarauencups verteidigen. Der letztjährige Titelverteidiger reiste zur Vorbereitung für die Indoor-Mixed DM mit einem starken Team an, konnte jedoch die hohen Erwartungen in sportlicher Hinsicht nicht voll erfüllen. Dabei war vor allem Fortuna nicht auf der Seite des SFB. Nachdem sich der SFB letztes Jahr noch mit Leichtigkeit im Finale gegen Ultimate am See durchsetzen konnte – manche Beobachter sprachen sogar von einer Demonstration – konnte man dieses Jahr nicht an diese Leistung anknüpfen. Die Gründe dafür waren vielfältig.

Doch der Reihe nach: Der SFB hatte das erste Spiel des Turniers zu absolvieren, spielte jedoch anders als die meisten Teams in diesem Loose-Mixed Turnier nicht nur mit einer, sondern zur Vorbereitung auf die DM mit zwei Frauen auf der Linie. Pünktlich um 10 Uhr ging es los. Der Gegner hieß Wegwerfgesellschaft aus Augsburg. Die Augsburger spielen in den Open Divisionen der nationalen Meisterschaften immer wieder oben mit, doch sie waren nicht mit ihrem stärksten Team angereist. Besonders die Frauen in den Reihen der SFB Auswahl dominierten ihre Gegenüber. So konnten sogar einige eigene Fehler wettgemacht und ein deutlicher Sieg eingefahren werden. Der vermeintlich stärkste Gegner der Gruppenphase wartete dann im zweiten Spiel. Die Heidees sind in ganz Deutschland für ihre hohe Spielkunst bekannt. Diesmal standen die Schwabinger von Beginn an besser zusammen, holten ein paar spektakuläre Defences und vermieden unnötige Fehler in der Offense. Nach einem 10:5 Vorsprung ließ man die Heidees zwar noch einmal auf 11:10 rankommen, machte den Sack dann aber souverän zu und gewann verdient mit 17:13. Besonders hervorzuheben ist in diesem Spiel die Leistung von Ruben, der auch in Drucksituationen wiederholt perfekte Pässe an seine Mitspieler verteilte.

Die folgende dreistündige Pause verbrachte die SFB-Auswahl zum Teambuilding mit Wurst und Bier in der Novembersonne, wobei der Sieg gegen die Heidees schon gefeiert wurde. Die Folge war eine Niederlage im dritten Gruppenspiel ausgerechnet gegen den letztjährigen Finalgegner Ultimate am See. Obwohl die Taktik aus den zahlreichen Begegnungen in der Winterliga ausreichend bekannt ist, musste man eine Niederlage einstecken. Ultimate am See spielte nur mit einer Frau auf der Linie, nutzte die Missmatches clever aus und konnte trotz Vorkehrungen einige Male mit einfachen weiten Overheads punkten. Schlussendlich verlor die SFB-Auswahl das Spiel in der Offence, unter anderem deswegen, weil fünf einfache Drops in der Endzone nicht kompensiert werden konnten. Das Endergebnis war eine Zwei-Punkte-Niederlage. Im letzten Spiel der Gruppenphase konnten die einfachen Fehler nicht mehr abgestellt werden. Obwohl etwa acht Scheiben in der Endzone fallen gelassen wurden und sogar kurze Pässe im Handling verworfen wurden, dominierte man den Gegner. Die Laufarbeit in der Defence war enorm und man erkämpfte sich Scheibe um Scheibe. Mit einem Vorsprung von zehn Punkten wurde schließlich Puff aus Passau vom Feld geschickt. Besonders erfreut zeigte sich Tobias, der momentan in Passau studiert und trainiert. Den Abend verbrachte das Team wie üblich auf der Party. Einzelheiten über den legendären Bierpong-Sieg können gerne bei Georg und Ludwig nachgefragt werden, veröffentlicht werden diese jedoch nicht.

Der zweite Platz in der Gruppe bescherte dem SFB nun wieder die unangenehme Aufgabe, das erste Spiel des Tages absolvieren zu müssen. Hochmotiviert wärmte sich Team Südsee bereits eine Stunde vor Spielbeginn in der Halle auf. Somit verwehrten sie allen anderen Teilnehmern eine längere Nachtruhe, da die Halle nicht nur als Spielfeld, sondern auch Schlafplatz genutzt wurde. Der SFB kam trotzdem nicht rechtzeitig auf die Socken. Mit nur kurzem Aufwärmen und deutlichen Spuren der Nacht bot man der am Rande der Regelkonformität spielenden Truppe aus Konstanz nicht die robusteste Stirn. Auch die sonst so sicheren SFB-Frauen fanden nicht ihre gewohnte Sicherheit, mit der sie sonst so glänzten. Zusätzlich musste der SFB einen herben Rückschlag einstecken. Ludwig verletzte sich leider nach etwa drei Minuten und konnte den restlichen Tag nicht mehr spielen. Er fehlte der Mannschaft merklich. An dieser Stelle gute Besserung! So ging dieses Morgenspiel mit einer Zwei-Punkte-Niederlage aus. Selbst verschuldet stand man nun nicht im Halbfinale, sondern steckte im Mittelfeld des Turniers fest. Der nächste Gegner bekam das Erwachen des SFB aber dann doch gehörig zu spüren. Es ging wieder gegen Puff aus Passau, die diesmal sogar mit 26:9 vom Feld geschickt wurde. Das letzte Spiel des Turniers war das Spiel um Platz Fünf gegen die Hausherren aus Geretsried. Ein Klassiker in den bayrischen Turnieren. Etwa 100 Zuschauer in der Halle unterstützten die Gastgeber lautstark und Friss-die-Frisbee wuchs über sich hinaus. Der SFB zeigte sich beeindruckt und spielte deutlich unter seinen Möglichkeiten. Nur Jenny, die vor der Saison von FdF zum SFB gewechselt hatte, spielte glänzend. Zwar holte man einen Drei-Punkte -Rückstand noch einem auf, doch im Universepoint bei 13:13 versagte Fortuna die Zusammenarbeit und man musste sich einem Heberpass geschlagen geben. Obwohl das Turnier nur auf Platz sechs beendet wurde, kann man gespannt auf die Indoor-Mixed DM schauen. Mit einer geschlossen Teamleistung und etwas mehr Schlaf lässt sich der Aufstieg sicher realisieren. Das ist Fortuna dem SFB jetzt schuldig 😉